Podcast zum Hype im E-Commerce: Was Online-Händler steuerlich von Anfang an beachten sollten!

Während der Corona-Pandemie, als Geschäfte häufig monatelang geschlossen bleiben mussten und sich viele Menschen aus Angst vor Ansteckung nicht mehr vor die eigene Tür trauten, erlebte der Online-Handel in den Jahren 2020 bis 2022 einen rasanten Aufschwung.

Neben Dingen des täglichen Bedarfs, Kleidung oder Technik und Elektronik erfuhr auch die Online-Bestellung von Lebensmitteln einen wahren Boom. Selbst der Restaurantbesuch wurde durch Online-Lieferdienste ins eigene Wohnzimmer verlagert.

Auch wenn sich die Situation im E-Commerce nach den Boomjahren in diesem Jahre wieder etwas normalisiert hat, wird der generelle Trend im Online-Handel anhalten. Für viele – vor allem kleinere Online-Händler rückt nun ein ganz anderes Thema in den Vordergrund. Denn Gewinne müssen auch versteuert werden. Und das setzt voraus, dass es Buchhaltungsprozesse gibt, mit denen diese Gewinne auch sauber ermittelt und versteuert werden können. Hier klaffen nicht selten große Lücken, denn gerade bei vielen Klein- und Kleinstunternehmern ist die Struktur nicht mit den Umsätzen und Gewinnen mitgewachsen ist.

Am Rande der StBExpo in Köln hat sich Marco Bogendörfer von sevDesk mit Christian Deak und Dennis Schümann von der digitalen Steuerberatung DHW unterhalten und beide berichten, wie Steuerberater den E-Commerce-Hype der letzten Jahre erlebt haben.

Im Gespräch erzählen sie u. a.:

• Was die wichtigsten Schritte sind, wenn ein Mandant mit E-Commerce starten möchte,
• welche Themen mit Online-Händler, die Unterstützung bei Buchhaltung und Steuerberatung suchen, beim ersten Termin besprochen werden sollte,
• warum gute Beratung nicht umsonst zu haben ist und viele kleine Online-Händler deshalb oft erst durch „ein Tal der Tränen“ gehen müssen, bis sie zu dieser Erkenntnis gelangen,
• weshalb es so wichtig ist, sich mit den eigenen Strukturen zu beschäftigen und Geschäftsprozesse zu analysieren,
• wieso man sich rechtzeitig Gedanken über die richtige Software machen sollte, was Shop-Systeme ebenso betrifft, wie die passende Buchhaltungssoftware und die Schnittstellen zwischen den einzelnen Anwendungen,
• weshalb Themen wie Fernverkauf oder länderübergreifende Lagerhaltung auch für kleine Online-Händler wichtig sind, insbesondere wenn sie auf einen Fulfillment-Dienstleister (wie z. B. Amazon) setzen und
• warum Netzwerke mit anderen Online-Händlern so wichtig sind und manchmal helfen, Problemen zu lösen, bevor der Gang zum Steuerberater nötig wird.

Darüber hinaus liefern die beiden Experten auch zahlreiche Best-Practice-Beispiele. Zum Beispiel, was bei einem Einzelunternehmer passiert, wenn der Push durch Corona den ursprünglich kalkulierten Umsatz von 20.000 Euro Umsatz plötzlich auf zwei Millionen Euro katapultiert. Oder welche Probleme eine Auszahlung von Amazon verursachen kann, wenn der Onlinehändler als Selbstbucher diese anschließend auf 50.000 Einzeltransaktionen aufsplitten muss.

Kleiner Spoiler vorweg: Ist die Rechnung bereits geschrieben und beim Kunden, ist es „prozesszeitig zu spät“, sich über die obigen Punkte Gedanken zu machen.